Hallo und willkommen auf "Tringkatungs Küchenlatein". Hier finden sich Familienrezepte für alle Gelegenheiten.
Was man hier findet, ...
... sind schnörkellose Rezepte für den Alltag mit Zutaten, die man -mit einer ordentlichen Grundausstattung- eigentlich immer zuhause hat. Hier ist nichts kompliziert, es gibt keine hohe Kochkunst, es sind keine teuren Gerätschaften nötig, es wird einfach leckeres Essen zubereitet. Und grammweise Gewürzangaben findet man meistens auch nicht.
Für wen ist Küchenlatein?
Ich widme "Tringkatungs Küchenlatein" in erster Linie meinen Kindern Gideon und Tabitha, von denen ich hoffe, dass sie in ihrem späteren Leben gerne und viel kochen werden (ich erkenne erfreulicherweise bereits die ersten Tendenzen dahingehend) und hoffe, dass sie diese Seite oft besuchen und dann auch weiterführen. Ich widme Küchenlatein außerdem meinem Mann Jürgen, der stets sagt, ich sei schuld an seiner Gewichtszunahme (die er aber immer wieder in den Griff bekommt). Er behauptet immer, er könne nicht kochen (außer natürlich Tomate-Mozzarella, das ist schon legendär ;)...), aber hiermit ist eine hoffentlich auch für ihn hilfreiche Seite entstanden.
Kürzlich sah ich bei meiner Freundin Petra Schönig ein Familienkochbuch- gedruckt und bebildert. Ich dachte "Das ist ja toll!" Und sie erzählte mir, dass es sich um eine erste Probeauflage handele, die noch verbessert und Korrektur gelesen werden müsse, und nun seien schon wieder neue Rezepte da.... da entstand die Idee einer Website, die man ja jederzeit ergänzen, weiterführen und überarbeiten kann. Statt der überlieferten Rezepte auf Zetteln, in Büchern und Ordnern, befleckt und zerknittert (das habe ich natürlich auch alles), fand ich die Idee einer Website einfach angemessen und "up to date". Außerdem ist die Frage "Wer bekommt die alten Kochbücher" somit obsolet.
Und natürlich dürfen alle diese Seite für sich nutzen, die davon erfahren.
Zu meiner Person...
Mein Name ist Ellen Birgit Hannes-Möller und bestimmt denkst du jetzt, dass ich besonders gut und gerne koche. Muss ja so sein, wenn man eine Koch-Website hat... Also- ich bin definitiv keine klassische "Koch- und Backfee", mag aber gutes Essen. Kochen war in meiner Familie eher "Mamas Job"- meine Mutter hat täglich frisch gekocht und so war es für mich ganz natürlich, das auch zu tun.
Ja ich gebe zu- wenn man dann noch einen Job hat, ist das tägliche "etwas-auf-den-Tisch-bringen" schon manchmal herausfordernd, aber im großen und Ganzen koche (und esse) ich gerne (wenn ich genügend Zeit dazu habe) und probiere auch liebend gerne Neues aus.
Schön ist, wenn man gemeinsam kocht, was natürlich eher am Wochenende und im Urlaub geschieht, aber Mann und Sohn helfen gerne mit, während die Tochter bereits bei und für den Freund kocht und backt.
Ich lasse mich auch gerne "bekochen", komme abe rnur sehr sehr selten in den Genuss....
Natürlich habe ich auch noch andere Hobbys: lesen, alte Möbel, Stammbaum-schreiben und erforschen, lesen, verreisen (nicht so oft und so lange und so weit, wie ich möchte, aber das kommt bestimmt auch noch), ich mag die Bibel und versuche, sie zu verstehen, lesen, Häuser- ich mag alles vom Bauhaus bis zum verwunschenen Cottage-, Mid-Century-Design, Trödelmärkte und: lesen.
Ich bin Leseratte, Organisationstalent, (Ehe)Frau, Freundin, Mutter, mathematisch tiefbegabt, Dipl. Sozialpädagogin, sprachaffin, lernbegierig, reiselustig, sowieso lustig, humoristisch veranlagt wie Balkonsitzer Waldorf & Statler, gut strukturiert, mit dem Talent gesegnet, mich unbeliebt machen zu können, aber auch sehr sympathisch, sehr hilfsbereit, Dipl. Gerontologin, hochsensibel veranlagt, eine gute Beobachterin, Vor-, Nach- und Durch-Denkerin, an Vielen und vielem interessiert, eher unsportlich, meistens hungrig.
Wie alles begann...
Meine Mutter sagte oft zu mir: "Du lernst nie kochen"- ich hatte einfach keine Lust, neben ihr zu stehen und ihr zuzusehen, wie sie den Sonntagsbraten machte. Außerdem hatte ich einen Job als Kassiererin an der Tankstelle, sang in einer Band und... ach ja, studiert habe ich auch noch. In unserer damaligen Mensa gab es tatsächlich hervorragendes Essen, was man heute nicht mehr von vielen (Schul)Mensen sagen kann... - also warum sollte ich da noch kochen lernen? Und so "predigte" meine Mutter oft: "Wenn du nie in der Küche hilfst, lernst du auch das Kochen nicht." Als ich aber dann in meiner eigenen Wohnung lebte, fing ich an zu kochen und probierte alles aus und rief regelmäßig bei Mama an. Kochen lernt man meines Erachtens durch Tun, Ausprobieren und Fragen. Und gerne essen..., denn mit einem gesunden Appetit, der nach mehr verlangt als Fastfood, kocht man ohnehin sehr gerne. Und so war es auch bei mir. Einfach rangetraut und ausprobiert (und ganz oft Mama gefragt) und schon läuft´s. Als ich nach dem Studium ein Anerkennungsjahr in einer Suchtklinik absolvierte, war ich in meine eigene keine Wohnung in Emstek gezogen. Jürgen, den ich erst seit wenigen Monaten kannte, wurde beauftragt, eine Gans zu kaufen (die damals sehr teuer war, was ich aber nicht wusste...) und ich lud meine Eltern zum Gänsebraten ein. Mama dachte sich, so erzählte sie später, "Was das wohl wird" und war sehr überrascht über die wohlschmeckende Gans, die leckere Soße und den Rotkohl. Unser "Nachbar von oben", Klaus, kam mit seinen drei Kindern auch dazu. Für die "Köttels", wie er die Kinder nannte, gab es Kartoffelbrei und Fischstäbchen. Die Küche war 3 Quadratmeter groß, hatte kein Fenster und die ganze Wohnung bemaß 50 Quadratmeter. Und wie alles wirklich begann...., tja- das lest ihr irgendwo auf der Website unter Street- und Fingerfood noch ausführlicher... :)
Und... noch eine Prise Persönlichkeit
Ich wurde im Rheinland, in Werth/Stolberg geboren. Das gehört zu Aachen. Meine rheinische Großmutter aus Echtz/Düren hat ebenso wie meine norddeutsche Großmutter aus Emstek/Cloppenburg (wohin wir 1979 verzogen sind und wo wir vorher regelmäßig Urlaub gemacht haben) täglich im Garten gearbeitet, geerntet und eingekocht- neben vielen anderen Arbeiten natürlich. Ich habe aus beiden "Kulturen" (Ja, in den 1970er Jahren waren 300 km noch viel und die beiden Orte lagen "weit" auseinander) Rezepte aufgenommen.
Das Rheinland war natürlich eher durch den Krieg gebeutelt. So gab es (wenn es denn etwas gab...) insbesondere in den Kriegsjahren oft "arme-Leute-Gerichte", noch dazu mussten viele Mäuler gestopft werden; die Familie hatte sechs Kinder (Josef -Onkel Jupp- / Elisabeth- Tant´ Lisbeth- / Wilhelm -Onkel Will´- / Johanna -Tant´ Hann- / Arnold -Nöll- / Heinrich -Onkel Hein-).
In Emstek war die Familie auch groß, aber auf dem Land hatte man von allem oft reichlich -auch im Krieg- und so wurde auch dort viel gekocht. Man konnte die Familie meines Großvaters, also meine Urgroßeltern, durchaus als wohlhabend bezeichnen; sie besaßen noch bis in die 1980er Jahre hinein viele Ländereien. Ein Großteil davon wurde jedoch in den 1920er Jahren den ledigen und damit "unversorgten" Töchtern vermacht. So ging mein Großvater eher leer aus und erhielt "nur" ein kleines Grundstück mit einem alten Haus. Dort lebte dann eine Familie mit sieben Kindern (Tante Berta, Bernard -als Kind verstorben-, Tante Maria, Tante Magda -von unserem Sohn Tante KiK genannt, weil sie ihm von dort immer ein Auto mitbrachte- Onkel Alfred (Töti /Tick-Tack, weil er den Kindern immer Tick Tack gab), Tante Agnes, Johanna (Hanna/Hannold), Josef -Onkel Jupp und nur von mir Onkel Dirk genannt-) und musste versorgt werden. Wie meine Mutter berichtete, mangelte es ihnen jedoch an nichts.
Es ist überliefert, dass nicht nur die Frauen kochten. Meine Großväter waren wohl beide keine Kostverächter und nahmen gerne gutes Essen zu sich. Mein Großvater aus Emstek war für seine Zeit schon sehr modern und half sogar in der Küche mit.
Essen ist ein Bedürfnis. Genießen ist eine Kunst.
(F. La Rochefoucauld)
... und vielleicht als Anleitung, Hinweis oder Erklärung für alle (allzu kritischen) Betrachter_Innen gedacht:
Ich habe keine Unterseite mit vegetarischen Gerichten angelegt, da sich diese unter den gesamten Rezepten verbergen. Spaghetti Napoli mit Salat ist ein ebenso vegetarisches Gericht, wie ein Salat oder eine Bratkartoffelpfanne, bei der man den Schinken weglässt. Von daher kann jeder Rezepte abwandeln, oder fleischlose Gerichte hier finden. Wir essen auch öfter fleischlos, aber das ist schon so zur Normalität geworden, dass ich die Erwähnung von vegetarischen Gerichten als überflüssig erachte.
Meine Rezepte enthalten keine Nährwertangaben. Ehrlich gesagt interessieren sie mich auch nicht und ein bisschen bleibt beim Lesen solcher Angaben doch immer das Gefühl zurück, dass man einem den Genuss verleiden will. Wer mit Menschenverstand kocht, der weiß halt, dass nach einigen „Sahnetagen“ mal wieder „Salattage“ dran sind.
Ich verzichte zu Beginn auf langatmige Storys, warum ich und wann und wo ich… Ich bin schnell genervt, wenn ich auf der Suche nach Inspirationen durch epische Texte scrollen muss, die mir erklären, dass Herbstzeit Soulfoodzeit ist und wo man den besten Kürbis bekommt und, und, und… Dennoch gibt es manchmal durchaus Wissenswertes rund um die Rezepte. Das habe ich dann immer unter das Rezept geschrieben. Mal sind es Erinnerungen, mal sachliche Hinweise. Wer mag, kann sie lesen, wer nicht mag, liest nur das Rezept. So richtig „Lust machen“ auf das Rezept ist nicht meine Mission, denn ich gehe davon aus, dass, wer Rezeptseiten liest, Lust auf Kochen und Lust am Genuss hat. Da es sich in erster Linie um eine Familienseite handelt(e), fand ich es schön, manchmal auch Erinnerungen einzuflechten- zum Abschluss und nicht in epischer Breite.
Es gibt keine Portionsangaben, also Aussagen dazu, für wie viele Personen das Rezept reicht. Wir sind eine vierköpfige Familie und manchmal kochen wir für zwei Tage. Manchmal aber auch nicht. Meistens reicht es, aber manchmal eben auch nicht. Teenager im Wachstum essen mehr als man glaubt und Reste verschwinden auf wundersame Weise aus dem Kühlschrank. Einfach so. Manchmal mache ich mehr von diesem oder jenem hinein, weil ich Lust darauf habe, diesen oder jenen Geschmack deutlicher zu schmecken. Dann ist die gesamte Portion größer und reicht für mehr Personen. Oder ich möchte etwas nur als Vorspeise servieren, was aber auch als Hauptspeise „durchgehen“ würde, wenn ich mehr davon mache. Andererseits habe ich schon oft gehört, die Rezepte in Kochbüchern reichten nie für die angegebene Personenzahl. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt: So rechnet man die Nährwertangaben „schön“. Aber die findet man bei mir ja auch nicht… ;). Viele Angaben reichen in Rezeptbüchern „…für zwei Personen, wenn eine keinen Hunger hat“, sagt Jogi immer. Also, da müsste ihr selbst ein wenig experimentieren. In der Regel ist das Rezept für 4 Personen konzipiert. Eintöpfe u. dgl. auch gerne mal für zwei Tage (also 8 Personen). Wer nicht ganz unerfahren ist, kann dies sicher abschätzen.
Ich mache keine Aussagen zu „einfach/Anfänger/schnell“ und es gibt auch keine Zeitangaben. Ich denke, das erschließt sich beim Lesen des Rezeptes. Und was ist schnell? Mein Mann sagte kürzlich „Uiuiui, da komme ich aber an meine Grenzen“ während ich tiefenentspannt blieb. Ich mache Dinge parallel, schneide Zwiebeln für das Fleisch, welches ich anbrate und gleichzeitig schon mal für den Salat. Mein Mann sagt dann immer, ich „koche parallel“, denn ich will die Arbeitsschritte nicht doppelt machen und er macht eben alles hintereinander. Manchmal kochen wir und genießen dabei schon mal einen kleinen Portwein und nehmen uns Zeit. Dann mache ich ratzfatz die Gans und die Soße ist noch nie so gut gelungen… Ich finde Zubereitungszeiten auch zumeist komplett überflüssig. Sie ist ohnehin abhängig von Kocherfahrung, Mithelfenden, Geräten, Herd, Topf, ist Gemüse-putzen nun mit drin oder wurde es nicht mitgerechnet?, zwischendurch mal aufräumen, und, und, und….
Die Kochbeschreibung ist oft sehr einfach gehalten. Man kann sicherlich besser schreiben, dass man etwas dicklich einkochen lässt, als „10 Minuten kochen“. Vielleicht ist es dann noch zu dünnflüssig. Und vieles hat Einfluss auf den Kocherfolg: Raumtemperatur, Höhenlagen, die Größe des „Esslöffels“ etc. Deshalb: Kopf einschalten und abschmecken. Ich erwähne der Reihe nach, wann was zuzufügen ist. Ich gebe auch nur selten an, an welcher Stelle des Vorbereitens man den Backofen vorheizen sollte. Meine Erfahrung ist, dass es dort große Unterschiede gibt. Unser neuer Backofen ist dermaßen schnell, dass er eher auf Temperatur ist, als ich vorbereitet habe. Der alte Ofen hingegen brauchte ein Weilchen. Also schaut selbst und schätzt selbst ein, wann ihr euren Ofen vorheizen müsst.
Die Zutatenliste (ich gelobe Besserung) ist nicht immer der Reihe nach, so wie man sie braucht, geschrieben. Wenn ich koche, suche ich mir alle Zutaten zusammen, lege sie auf die Arbeitsplatte und lege los. Quasi mis-en-place. Diese Organisation und Fokussierung sorgt dafür, dass ich das Rezept, also zunächst einmal die Zutatenliste, konzentriert lese und dann alles bereitstelle. Das sorgt für einen reibunglose(ere)n Ablauf. Das ist sicherlich auch von der Größe der Küche abhängig und ich weiß jetzt schon, dass meine nächste Küche größer ist, zwei Backöfen haben wird und noch mehr Arbeitsplatten… Und der Commis de cuisine ist mein Mann... Ich gebe keine Grammzahl von trockenen Nudeln an. Ersten koche ich eh immer zu viel, zweitens liebe ich Nudeln und kann sie dauernd essen, drittens isst man die Nudeln frisch und jeder soll entscheiden, wie viel Nudeln er braucht und dann die Soßenmenge eben anpassen. Ich gehe davon aus, dass mündige Menschen mit grundlegender Kocherfahrung das eben wissen. Ich unterstelle den Leserinnen und Lesern meiner Seite eine gehörige Portion normalen Menschenverstand und versuche, gründliche Angaben zu machen- schon in der Zutatenliste. Man liest also dort bereits: „Zwiebel, gewürfelt“ und nicht „1 Zwiebel“ und im Haupttext (der m. E. dann oft sehr unübersichtlich wird… wo war ich nochmal…) steht dann „schälen, würfeln, in 0,5cm-Quadrate schnipseln“ usw. Wenn man Zutaten ersetzen kann, dann schreibe ich entweder in die Zutatenliste „optional“ oder im Zubereitungstext/unter „Wissenswertes“, was man „anstelle-von“ nehmen kann. Außerdem sollte sich jeder frei fühlen, Dinge auszuprobieren. Jeder hat andere Vorlieben, ggf. Unverträglichkeiten usw. Kochen ist doch auch Experimentieren und das möchte ich nicht mit Rezepten „in-Stein-gehauen“ vermiesen. Meine Seite soll Appetit machen und die eigene Kreativität anregen. Stur nach Rezept kochen ist doch auch irgendwie langweilig, oder nicht?
Zu den grundlegenden Bedingungen: Setze ich zu viel voraus, wenn ich nicht schreibe, dass man die Zwiebel schält? Oder dass man den Strunk aus der Tomate schneidet? Was erkläre ich näher im Text und was in der Zutatenliste? Ich mache es so, dass einfach Dinge, wie „in Scheiben“ oder „gerieben“ in der Zutatenliste stehen. Komplexere Dinge wie „vorbereitete Artischockenböden“ (okay, die gibt es gar nicht bei mir, ist aber ein cooles Beispiel) erkläre ich oder ich verweise auf die Unterseite „Tipps und Tricks“. Muss ich das Vorheizen des Backofens an der richtigen zeitlichen Stelle erwähnen? Muss ich schreiben, dass die Möhren vorher zu schälen sind und der Porree gesäubert werden sollte? Muss dies bei den (bei mir nicht vorhandenen Zeitangaben) berücksichtigt werden? Nun, ich denke, dass vieles so explizit nicht geschrieben werden muss, sodass ich darauf verzichtet habe. Aber es zeigt sehr schön, welche Gedanken man sich beim Schreiben so einer Seite macht...
Hinweise zu Geräten findet man bei mir so gut wie nie. Wenn ich begeistert bin von einer Backform (die für die Miniburger!) oder den Cevapcici-Maker toll finde, erwähne ich das. Aber Links zu Kaufseiten mit schönen Messern oder gar Themomixrezepte sucht man bei mir definitiv vergeblich.
Zu den (teils leidigen Mengenangaben): Die Füllmenge von Esslöffeln, die Funktion und Eigenschaften von Backöfen und vieles mehr hat Einfluss auf das Kochen. Am Ende des Kochens sollen keine normierten Ergebnisse stehen. Es sind i. d. R. auch keine hochkomplexen Rezepte, sondern Alltagsküche, die man hier findet. Es gibt Menschen, die wiegen Salz ab und es gibt Menschen, die würzen „mit Erfahrung“ und schmecken ab. Ich weiß, dass viele konkrete Grammangaben benötigen, aber: Ich bin aufgewachsen mit "aus dem Handgelenk kochen" und nie hat mir einer beantwortet wieviel genau ich von welcher Zutat hinzufügen musste. Meine Mutter sagte immer "So, dass es schmeckt" oder "Ein bisschen" oder "Etwas mehr" oder "Muss´te halt abschmecken". Bei dieser "Kochsozialisation" sehe man mir also bitte nach, wenn ich das auch nicht immer so ganz genau angebe... Wenn ich es nicht weiß und nach Geschmack koche, antworte ich meinem Mann Jürgen auf seine Frage "Wie viel?" immer mit "So aus dem Handgelenk" bei Gewürzen und "Na, so einen Hüpsel" bei flüssigen Zutaten. Mittlerweile kocht unsere Tochter auch mit "Hüpseln". Beim Backen ist das Abmessen und Abwiegen allerdings dann doch eher empfehlenswert... (aber auch da halte ich mich oft nicht dran, was nicht immer zum gewünschten Ergebnis führt...), also da dann doch lieber auf die Mengenangaben achten! Und die Gradzahl vom Ofen und damit auch die Dauer des Verweilens der Speisen darin hängen natürlich immer auch von eurem Ofenmodell ab. Guckt einfach rein! Oft sieht man, dass es "fertig" ist. Und wenn es Tee- oder Esslöffelangaben gibt, kann man natürlich darüber diskutieren, dass es verschieden großes Besteck gibt. Oder man nimmt einfach einen Esslöffel und schmeckt ab ;).
Warum Tringkatung?
Mein Vater hat mich früher und bis ins weite Erwachsenenalter hinein oft "Tringkatung" genannt- so war der Name für diese Seite schnell gefunden. Was er bedeutet? Nun, "Tring" ist die rheinische Form von "Katharina". Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob ich ihn im Wesen an eine alte Tante mit demselben Namen erinnerte.... (ich denke es ist "Tant´ Kättsche", ene eschte Kölsche Kraat", die ich aber nie persönlich kennenlernen konnte). Irgendwann entstand jedenfalls durch Wortspielerei der Begriff "Tringkatung".
Apropos Kraat (oder Krad): Manch ein Kölner kennt den Begriff als Schimpfwort. Das Kölsch-Lexikon der Akademie för uns kölsche Sproch übersetzt „Kradepack“ kurz und knapp mit „Pöbel“. Im Wrede (dem renommierten Kölsch-Lexikon) ist Krad auch ein Schimpfwort. Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss hält dagegen: „Das war vielleicht vor 50 Jahren so. Heute ist das fast ein Kosename für einen echten Kölschen, der mit beiden Beinen im Leben steht." So kenne ich den Begriff auch und so war er auch immer gemeint, wenn man die durchsetzungsfähige Tant´ Kättsche, die sich voller Herzenswärme aber mit strengem Regiment der fünf Kinder ihres verwitweten Ehemannes annahm, so bezeichnete.
Die Herkunft der Rezepte...
Ich danke allen, die mir Rezepte überlassen haben, seien es nun Großeltern, Eltern, Tanten, Onkel, Freunde und Bekannte.
Einige Rezepte sind durch Ausprobieren entstanden, oder indem man einfach im Restaurant nach einem besonders leckeren Essen mal den Koch/die Köchin gefragt hat- hin und wieder rücken die sogar etwas von ihrem Geheimwissen raus...
Ihr findet hier also Überliefertes, Ausprobiertes, Überlassenes...
Die Bilder der Rezepte...
... sind einfach beim oder nach dem Kochen aufgenommen worden.
Mir ist bewusst, dass ich hier keine Hochglanzwebsite erstelle, sondern quasi eine "Dokumentation von persönlichen Kocherfahrungen". Genau das ist die Absicht. Es sind einfach "Bilder aus dem Topf". Seht es mir daher nach, wenn die Website nicht immer so professionell aufgebaut ist, wie bei echten Profis.
Da wo mir "Bilder aus dem Topf" fehlten (weil wir wieder erst gegessen und dann an Bilder für Küchenlatein gedacht haben), habe ich hin und wieder passende Bilder aus dem Netz verwendet. Ich gebe zu, dass sie viel schöner sind.
Meine Mutter Johanna als Hausfrau in der Küche in Werth, kurz nach der Heirat (25.10.1961) im Frühjahr 1962 in der ersten gemeinsamen Wohnung.
Foto vom 29.04.1962
Kochen ist Erfahrung
... und deshalb widme diese Seiten auch all denen, die mir ihre Rezepte verraten haben. Bei jedem "geschenkten" Rezept erwähne ich meine Quelle namentlich.
Bildlich und namentlich, quasi als Reminiszenz, folgen noch einige Fotos von denjenigen, die aus mir eine ganz passable Köchin gemacht haben:
Dabei merkte ich, dass es nichts Besseres gibt, als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.
(Prediger 3: 12-13)
Mama
Johanna Hannes, geb. Meyer
*10.04.1938 † 10.10.2010
Mama wurde Hannold genannt- aber nur im Rheinland.
Es ist die Mischform aus Hanna und Arnold.
Mama hat jeden Tag frisch gekocht. Und wenn ich von der Schule nach Hause kam, war sie da und das Essen war fertig.
Zeichnung eines Bildes vom Foto aus Mai 2008
Papa
Arnold Hannes
*10.07.1937 † 20.01.2024
Papa wurde umsorgt und hat sich gerne bekochen lassen. Er bekam jeden Tag nach der Arbeit am Abend sein Mittagessen "vorgesetzt". Meine Schulbrote hat aber jeden Tag der Papa geschmiert.
Foto 10.07.2018
Gottes Mühlen mahlen langsam, aber fein...
(Mama -nach Plutarch, Sextus Empiricus und Friedrich von Logau-)
Tant´ Lisbeth
Elisabeth Dobslaff, geb. Hannes
*24.12.1928 †29.06.2019
Berühmt sind ihre Rievkooche!
"Mamm, Mamm, schnapp d'r de Pann, mir wolle Rievkooche han.
Zehn Stück op e Mann!"
Das ist ein Zitat aus einem BAP-Lied, welches Lisbeth jedes Mal zitierte, wobei die "10 Stück" von ihr selbst hinzugedichtet wurden und ich schwöre: Die musste man essen. Mindestens. Wenn sie dann an den Tisch kam und man sie bat, nun auch endlich zu essen. sagte sie "Isch bin at satt"- sie aß sie am liebsten beim Braten direkt aus der Pfanne.
Tant´ Lisbeth und Onkel Artur
Max Artur Dobslaff
*16.05.1922 †01.01.2015
Onkel Artur wusste Tant´ Lisbeths Kochkünste stets zu schätzen.
So war es auch bei mir...
Oma Echtz
Johanna Maria Hannes, geb. Kratz
*26.09.1902 †18.07.1990
"Ihr müsst wissen, wo ihr herkommt und wer eure Vorfahren sind, dann wisst ihr auch, wer ihr seid und wo ihr eure Talente her habt."
Oma hatte Fantasie, konnte kochen, backen, einkochen, nähen, aus wenig viel machen.
Sie war Optimistin (leeve un leeve losse) und wäre in einem anderen Leben sicherlich Autorin geworden. Hatten die Kinder einen Aufsatz auf und mussten zuhause helfen, sodass die Zeit für die Schularbeiten zu knapp war, konnte sie aus den Erzählungen ihrer Kinder "mal eben" zwei unterschiedliche Aufsätze schreiben, während die Kinder vor der Schule zur Kirche gingen. Kehrten sie zum Frühstück heim, waren die Aufsätze fertig. Ihr war es immer wichtig, dass alle Kinder eine Ausbildung machten.
Opa Echtz
Josef Hannes
*23.06.1896 †28.03.1979
"Hannes´e essen alles, außer Nägel und Stuhlbeine."
Mein Großvater wurde in Köln geboren, weil seine Eltern dort arbeiteten und in der Perlengasse 38 lebten. Es ist überliefert, dass mein Urgroßvater (Wilhelm Joseph Hannes, *11.01.1861 †16.09.1931) beim Deutschen Heer als Soldat in Köln arbeitete und dort auch als Stiefelmacher fungierte. Tante Lisbeth berichtete, er habe immer berichtet, dass er in der Artillerie war und in die Wolken geschossen habe, damit die Wolken über das Siebengebirge kommen. Nach der Soldatenzeit hat er seine eigene Schuster-Werkstatt in Echtz eröffnet, denn er war ein "Ur-Echtzer" . Meine Urgroßmutter (Elisabeth Hannes, geb. Irmgarz, *23.12.1864 †03.09.1945) war in einem Hotel als Köchin tätig . Leider konnte ich bisher noch nicht herausfinden, in welchem. Überliefert wurde, dass sie in dem Hotel für den deutschen Kaiser kochte, der sich einmal per Handschlag bei ihr für das gelungene und wohlschmeckende Essen bedankt haben soll. Tant´ Lisbeth berichtete, dass die Enkelkinder die Oma immer gefragt haben sollen, ob sie diese Hand jemals wieder gewaschen hat ;).
Ganz genau so ist es! Auch wenn die Küche kleiner, der Koch eine Köchin ;), im Ofen ein Auflauf war... Wenn Kinder nach Hause kommen und es duftet nach Essen, das ist das Paradies! Unsere Kinder jedenfalls folgen immer gerne dem Duft, gucken in den Ofen (nein, Tabitha, nicht beim Hefeteig!) und lüpfen die Topfdeckel...
Opa Emstek
Bernard Alfred Meyer
*28.09.1900 † 16.11.1962
... den ich leider nie kennengelernt habe, der aber, so erzählte meine Mutter, gerne gegessen hat, selbst auch kochte und der ein wundervoller Vater war.
Oma Emstek
Bernardine Meyer, geb. Preuth
* 11.05.1907 † 05.08.1986
Oma konnte gut kochen und war vor ihrer Heirat Köchin im Vinzenzhaus in Cloppenburg. Am liebsten erinnere ich mich an ihre Klößchen in der Hühnersuppe.
Bertha Preuth
geb. Eilers
*28.09.1880
†18.03.1964
Josef Preuth
*09.03.1982
†08.01.1966
Die Böseler konnten immer schon gut kochen und sind bis heute sehr gute Gastgeber. Man munkelt, dass auch Josef kochen konnte. Und dass Bertha viel Weitsicht und teilweise schon unheimliche Hellsichtigkeit besaß...
Papa bei der Bundeswehr (vorne links, essend)
Papa hat -wie alle "Hannes´e"- immer gerne und gut gegessen.
Meine Urgroßmutter mütterlichseits
Maria Anna Auguste Meyer, geb. Abelmeyer (gnt. Meyer)
Hebamme, Mutter, Köchin und Hausfrau
*21.06.1866 †24.12.1917
Mein Urgroßvater mütterlichseits
Johann(es) Heinrich Meyer
Eigner und Zimmermannsmeister
*07.08.1863 †12.03.1945
Auch meine Tante Magda, die Schwester meiner Mutter, war eine begnadete Köchin und konnte vor allem äußerst gut backen. An ihr ist eine Konditorin verloren gegangen. Garnieren war eine besondere Stärke von ihr. Hier ein Bild von ihr als junge Frau.
Magda (Magdalena Hedwig) Bibl, geb. Meyer
*07.12.1931 †03.09.2012
Was ist ein Koch/eine Köchin ohne Hilfe im Background? Jogi und ich haben immer gerne zusammen gekocht, sofern es die Zeit zuließ und er ist meine beste Hilfe, die ich über die Jahre hatte (und hoffentlich noch lange habe)! Jogi mag gutes Essen und freut sich immer über neue Gerichte.
Foto: Nach der Heirat, vor dem Emsteker Rathaus am 08.10.1991
Ganz wichtig: Die Hilfe! Mein Jogi...
Die nachfolgende Generation kocht auch bereits und hat auch schon das eine oder andere Rezept zu dieser Seite beigetragen.
... und natürlich wächst schon die nächste Generation heran, die das gute Essen zu schätzen weiß und von Kindesbeinen an mithalf.
Gideon belegt sehr ernsthaft und gewissenhaft seine und Papas Salami-Champignon-Pizza.
Foto zuhause in der Küche, 04/2012
Gideon backt Kürbisbrot.
Wir sind im Urlaub und kochen/backen gemeinsam; sein Blick sagt: Kein Foto mit Schürze! ;)
Foto Normandie, 10/2023
Tabitha, etwa 4 Jahre alt, hat die kleinen Pizzen gerade fertig belegt und muss dies gleich Oma am Telefon berichten.
Foto zuhause, 2004
Tabitha kocht...
Foto zuhause 09.2024
Zur Orientierung...
Die Website hat im Menü mehrere Oberthemen, die die Rezepte ein wenig übersichtlicher gestalten sollen. Beim Tun fiel mir dann auf, dass es manchmal gar nicht so einfach zu unterscheiden ist, wo was hinpasst, denn beispielsweise Streetfood kann natürlich gleichzeitig auch ein Snack und/oder Fingerfood sein, deshalb habe ich diese Rezepte zusammengefasst. Die Forellensuppe bspw. findet man nicht unter Fischgerichten, obwohl sie da ja auch hinpassen würde, sondern unter Suppen. Und den Kartoffelsalat nicht unter den Kartoffelrezepten, sondern bei den Salaten. Was man zum Brunch serviert, passt auch zum Picknick, aber natürlich können sich auch Snacks dahinter verbergen, oder auch das eine oder andere herzhafte oder süße Gebäck . Ihr seht- ganz schön tricky das Ganze. Deshalb: Klickt euch einfach mal durch....
Es werden natürlich nach und nach neue (erprobte) Rezepte gepostet.
Rezepte aus anderen Ländern...
... habe ich nicht separat aufgeführt; sie wurden unter den jeweiligen Oberbegriffen dieser Seite eingepflegt . Wir kochen mittlerweile so international, dass ich diese Abgrenzung nicht ziehen möchte. Außerdem wandern Rezepte über Landes- und Kontinentalgrenzen hinweg und werden verändert, ergänzt und tauchen dann in unterschiedlichsten Formen und vor allem Geschmacksrichtungen wieder auf. Gerade das ist ja die Bereicherung daran. Wenn ich Zusatzinformationen zu den Rezepten besitze, habe ich sie dazugeschrieben. Bei den Menüfolgen hingegen findet man schon einmal Rezepte für einen typisch italienischen, bayrischen (ich weiß, dass das nicht im Ausland liegt ;)...), indischen ... Abend.
Ich wünsche euch allen viel Freude beim Stöbern auf meiner Seite und...
Prost, Mahlzeit und guten Appetit!!!
Für Anregungen, Ideen, Kritik und Feedback bin ich jederzeit dankbar.
... und auch für gute und erprobte Rezepte.
Tringkatungs.Kuechenlatein@freenet.de